Berserk and the Band of the Hawk · Test
Veröffentlicht am 26.04.2017 von Andreas Erber
Ein Held gegen Tausend
Seit dem letzten PlayStation 2 Release des Comic Helden namens Guts vergingen zweifellos viele Jahre und trotzdem hat sich am Spielprinzip kaum etwas geändert. Mit Berserk and the Band of Hawk erweckt Tecmo Koi den Manga-Helden nun endlich wieder zum Lebens. Der Spieler kämpft gegen Massen an Gegnerhorden, die scheinbar kein Rewspawn-Ende kennen. Das Geheimrezept sind somit wieder einmal unzählige Gegnerwellen, die allerdings einfaches Kanonenfutter sind und eine recht spannend erzählte Story im Manga-Grafikstil. Wer glaub das Spiel schon nach den ersten 20 Minuten wieder ins verstaubte Regal legen zu müssen, der irrt. Trotz der vielen Vorwürfe dieses Genre wird es euch schwer fallen den Controller wieder beiseite zu legen.
無双 … in Musou-Spielen ist der Spieler Gott
Protagonist Guts ist einer der steuerbaren Helden in diesem sogenannten Musou-Spiel. Mit ihm erleben wir eine spannende Anime-Story die durch perfekt, angepassten Zwischensequenzen und originalen Stimmen der Anime Charaktere erzählt wird. Wenn auch etwas ungewohnt passiert dies im stimmungsvollem Japanisch. Dank geglückter Untertitel, die es leider nur auf Englisch gibt, stehen wir dabei nicht immer auf der Leitung. Die Missionen sind meist relativ kurz gehalten und laden somit perfekt zu einer kurzen Spielsession ein. Ziel der Missionen ist es die markierten Eckpunkte und Bosse auf der Karte einzunehmen und zu eliminieren. Doch diese werden von hunderten von Gegnern beschützt und geben uns wunderbares Gefühl einer riesigen Massenschlacht, wenn uns auch die Gegnerhorden einer Klon-Armee erinnert. Nach den ersten paar Angriffen bemerkt man schnell, dass diese Tausendsassa mehr als einfach zu besiegen sind. Der Spieler fühlt sich wahrlich als Gott und fegt wie ein Hurrikan über die Spielumgebung. Dennoch sollte man die stärkeren Zwischen- und Endgegner nicht unterschätzen, denn manche sind vor allem auf höherem Schwierigkeitsgrad ziemlich schwer zu meistern. Dank diverser Gegenständen, die sich sogar durch Edelsteine aufrüsten lassen, bekommen wir eine ordentlichen Aufwertung. Vitalität, Angriffstechnik und Ausdauer lassen sich somit einfach verbessern und wer Gegenstände gekonnt miteinander verschmelzen lässt ist sozusagen beinahe unbesiegbar. Die 50 Missionen sind dabei auf einer sehr einfachen Story gestrickt. Gut gegen Böse ist die Devise und wird durch einfache Aufgaben wie Flucht, Rettung oder Zerstörung ergänzt. Neben dem Story-Modus gibt es auch einen Freien-Modus und einen Endlos-Modus. Die verschiedenen Modi unterscheiden sich von den Aufgaben her leider kaum.
Gameplay & Steuerung
Das Gameplay ist mehr als Eingängig und kann der monoton gehaltenen „Gut gegen Böse“ Story die Hand schütteln. Trotzdem fesselt mich das Spiel durch diese Einfachheit. Einfach und intuitiv verhält sich auch die Steuerung und bereitet nach dem gelungenen Tutorial keinerlei Probleme. Selbst Spezial-Attacken lassen sich sauber durchführen und werfen keine Fragen auf. Auf neue Angriffstechniken wird der Spieler im Verlauf des Spiel immer wieder deutlich hingewiesen. Später können längere Distanzen im Spiel mit einem Pferd bewältigt werden. Selbst hier lässt euch die Steuerung nicht im Stich. Ganz cool in Szene gesetzt sind die Power-Angriffe, die sich erst mit einer aufgeladenen Punktezahl aktivieren lassen.
Grafik & Sound
Zeitgemäß ist die Grafik ja bei weitem nicht, doch durch den starken Anime-Einfluss ist das auch nicht weiter schlimm. Dies wird gekonnt durch das flüssige Gameplay verschleiert. In keiner selbst noch so überfüllten Situation gibt es keine auffälligen Bildfehler, Aussetzer oder Ladezeiten. So macht der Kampf gegen die riesigen Gegnerwellen so richtig Spaß! Nur schade, dass bei all der guten Weitsicht die Gegner etwas zu spät auf dem Spielfeld sichtbar werden und teilweise vor der Nase zum Leben erweckt werden. Das nervt leider ungemein. Der Sound ist passend gewählt und auch die Soundeffekte sind stimmig. Über die 5.1 Anlage lassen sich die Gegnerhorden besonders gut und deutlich orten.Die japanische Sprachausgabe passt einfach in das Setting und stört in keiner Weise. Jedoch sind die Untertitel, wie schon zuvor erwähnt nur in Englisch vorhanden, was bei diesem Action-Spiel keinerlei Problem darstellen sollte.
Kommende Updates & DLC Inhalte
Per Update wurden visuelle Darstellungen verbessert. Neben den bereits vorhanden, zusätzlich erwebbaren Szenarien, Kostümen und Pferdesorten, werden keine weitere Inhalte erwartet.
Fazit
Ich war anfangs echt skeptisch, ob ich mit dem eher speziellen Genre warm werden würde. Doch beim Anspielen überraschte mich der Titel durchaus und so wird das Spiel weiterhin einen Platz auf meiner Festplatte finden. Klar ist das Spiel bei weitem kein Must-Have-Titel. Doch wer auf Massenschlachten und einer einfachen Steuerung steht ist hier genau richtig!!! Gebt dem Spiel eine Chance!
Pro
- passende Anime-Grafik
- einfache Steuerung
- coole Special-Moves
- Original Vertonung (japanisch)
- knallige Kämpfe ohne viel Strategie
- verschiedene Charaktere spielbar
Contra
- keine Abwechslung in den Missionen
- unendliche Gegnerwellen mit wenig Tiefgang
- Grafik und Details sind trotz der Anime-Einordnung nicht mehr zeitgemäß
- Untertitel nur auf Englisch verfügbar
Wertung
6.5 Zufriedenstellend
Kaufempfehlung
20%Nicht für Jeden geeignet
Getestet wurde Berserk and the Band of the Hawk auf PS4 von Andreas Erber. Das Test Exemplar / der Review Code für Berserk and the Band of the Hawk wurde uns von Sony Interactive Entertainment Europe kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!