Review

Call of Duty: Vanguard · Test

Veröffentlicht am 12.11.2021 von Makes87

Titelbild von Call of Duty: Vanguard (PC, PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series)

Mit Vanguard zurück in den zweiten Weltkrieg

Bereits seit dem ersten Call of Duty Teil bin ich Fan der Reihe, freue mich zwar fast jedes Jahr auf einen neuen Teil aber hätte auch nichts dagegen wenn die Serie mal eine kleine Pause einlegen würde. Auch deswegen sorgte die Ankündigung von Vanguard bei mir nicht gleich für Freudensprünge. Schon wieder zweiter Weltkrieg als Setting? Warum dann Vanguard und keine Call of Duty: WWII Fortsetzung? Und auch die relativ späte Ankündigung sorgte erst mal für Verwirrung. Diesmal dürfte wieder mal Sledgehammer die Entwicklung übernehmen, für den Zombie Part ist allerdings das Studio von Treyarch verantwortlich. Ob der diesjährige Call Of Duty Ableger überzeugen kann, erfahrt ihr in diesem Review.

Screenshot von Call of Duty: Vanguard

Superhelden im zweiten Weltkrieg, die Vanguard!

Call of Duty: Vanguard spielt gegen Ende des 2 Weltkriegs, ihr übernehmt dabei die Rolle der Vanguard – einem Elitetrupp, der teilweise von echten Kriegshelden der damaligen Zeit inspiriert wurde. Die Vanguard kämpfen hier aber in einem fiktiven Setting gegen die Nazis. Im Laufe der Story dürft ihr dabei in die Haut von verschiedenen Mitgliedern der Vanguard schlüpfen. Jedes Mitglied hat dabei besondere Fähigkeiten. Z.B. spielt ihr einige Missionen Polina Petrova, eine sowjetische Scharfschützin, die Wände hochklettern kann. So dürft ihr die verschiedenen Charaktere in abwechslungsreichen Schauplätzen kennenlernen. Starke Helden brauchen natürlich auch fiese Gegner und so trefft ihr auf die fiktiven Nazis Richter und Friesinger, die euch direkt zu Beginn der Story als Gegenspieler präsentiert werden.

Screenshot von Call of Duty: Vanguard

Run n' Gun, der Vanguard Multiplayer

Call of Duty: Vanguard basiert auf der Modern Warfare Reboot Engine, d.h. es ähnelt stark dem CoD Teil von 2019 allerdings mit einigen Anpassungen und natürlich dem Zweiter Weltkrieg Setting. Wie immer gibt es eine Menge zu erspielen: Waffencamos, Avatare, Skins usw. Durch das Spielen levelt ihr eure ausgerüsteten Waffen, schaltet so Anpassungen frei, so dass die Waffe mit jedem Level stärker wird. Natürlich gibt es auch diesmal wieder mit Echtgeld kaufbare Blaupausen, also fertige Waffen mit Anpassungen die bereits freigeschaltet sind.

Daneben erwartet euch das klassische CoD Multiplayer Gameplay. Dank Anpassungen, wie z.B. dem Radar Extra, das die Schüsse von Gegnern auf der Map anzeigt fühlt sich Vanguard wieder mehr an wie ein klassisches CoD. D.h. auch das nicht nur Campen belohnt wird, sondern auch das typische Run n Gun ist wieder stärker. Dabei ist die Geschwindigkeit sehr hoch, auch durch den taktischen Sprint könnt ihr noch schneller ins Geschehen zurück, es gibt also in den Runden kaum Zeit für eine Atempause. Teilweise fühlt ihr euch dabei aber wie ein kopflosen Huhn, los laufen, sterben, los laufen durch Killstreak sterben, los laufen... Je nach Situation und Skill kann das natürlich zu Frust führen.

Mit Insgesamt 20 Maps, die nicht für alle Modi verfügbar sind, gibt es ein sehr gutes und abwechslungsreiches Angebot an Karten, die natürlich mal sehr und mal weniger gelungen sind. Insgesamt sind diese aber klar besser als z.B. die wenigen Karten, die zum Modern Warfare Release 2019 verfügbar waren.

Neben den klassischen Modi wie Team Deathmatch oder Herrschaft gibt es auch ein paar neue Spielmodi, wie z.B. den Turnier Modus Champion Hill oder den objektbasierten Team Modus Patrouille. In Champion Hill kämpft ihr euch im Ladder Modus gegen andere Teams in kurzen Runden an die Spitze. Wo hingegen sich euer Team in Patrouille in einem Kreis bleiben muss, der sich aber im Gegensatz zu Herrschaft oder Stellung kontinuierlich über die Karte bewegt. Die beiden neuen Modi sorgen für Abwechslung und passen wunderbar in das CoD Modi Angebot.

Screenshot von Call of Duty: Vanguard

Ein etwas anderer Zombie Modus ist auch dabei.

Wo Treyarch drauf steht ist auch Treyarch drin? Nicht ganz, zwar ähnelt der von Treyarch entwickelte Zombie Modus in Vanguard stark an die andere Teile, allerdings mit paar wichtigen Unterschieden. Alles ist viel kompakter und es fehlen Puzzle/Rätsel Elemente. So bietet die Karte "Der Anfang" bis jetzt nur eine Hub Welt, in der ihr durch Portale in verschiedene andere Karten teleportiert werdet und dort dann eine von drei verschiedenen Aufgaben erledigt, wie z.B. das Sammeln von Runen, die von Zombies fallen gelassen werden. Habt ihr die Aufgabe erledigt, werdet ihr zurück in den Hub teleportiert, wo ihr euch wieder Ausrüsten könnt, eure Waffen "Pack-N-Punch"en usw. Durch die Hub Mechanik wirkt alles kompakter und schneller, das Fehlen der klassischen Rätsel Elemente dürfte allerdings für die Zombie Fans einen faden Beigeschmack haben. Treyarch hatte bereits Support und Content für den Modus angekündigt, ob der neue Content sich dann allerdings mehr an den älteren Teilen orientiert bleibt abzuwarten.

Screenshot von Call of Duty: Vanguard

Grafik & Sound

Wie bereits erwähnt basiert Vanguard auf der Modern Warfare 2019 Engine und sieht dementsprechend zeitgemäß aus, einen grafischen Next Gen Only Titel solltet ihr trotzdem nicht erwarten. Gerade im Story Modus hängt das Spiel für paar Sekunden und es gibt kleinere grafische Fehler. Im Multiplayer und Zombie Modus läuft das Spiel aber mit stabilen 60 fps bei 4K Auflösung auf einer PS5.

Wie üblich in der Call of Duty Reihe, ist auch diesmal eine gute, passende deutsche Synchronisation dabei. Auch die Waffen- und Effektsounds sind gelungen, Körpertreffer und Erfolgsmeldungen geben dem Spieler ein gutes Feedback.

Screenshot von Call of Duty: Vanguard

Fazit

Call of Duty®: Vanguard hat mich doch überrascht. Nach der Ankündigung war ich skeptisch ob der diesjährige Teil überzeugen kann. Doch gerade der Multiplayer hat mir mehr Spaß gemacht als ich dachte.

Klar, die Story ist auch diesmal nicht lang und tiefgründig, aber gewohnt abwechslungsreich und wie ein guter Action Film. Der Zombie Modus ist diesmal abgespeckter aber trotzdem für eine Runde zwischendurch brauchbar. Für die hardcore Fans des Zombie Modus dürfte der Modus aber zu stark gekürzt worden sein. Der Multiplayer bietet hingegen eine breite Palette an Multiplayer Maps, Waffen, Herausforderungen und Spielmodi. Vanguard punktet außerdem mit dem bei den Fans so geliebten klassischen COD Multiplayer Gameplay. Dies bringt aber auch die seit Jahren bekannten COD Multiplayer Probleme mit sich, Dinge wie "SBMM", fragwürdige Tode dank üblichen Netcode sind leider auch wieder dabei.

Eine kurze Story, kurzweiliger Zombie Modus und großes Multiplayer Paket ist aber unter dem Strich ein gutes Gesamtpaket auch wenn es weniger ist, als in einigen Teilen der letzten Jahre. Der Multiplayer ist wie immer das Herzstück und überzeugt. Wer also ein typisches COD Paket erwartet, mit kleinen Abstrichen und einen schnellen Multiplayer mit all seinen Höhen und Tiefen, der macht auch dieses Jahr mit Vanguard nichts falsch.

Pro

  • Wie immer, guter, knackiger Story Modus.
  • Vom Inhalt her solides Gesamtpaket (Story, Zombies, Multiplayer)
  • Viele Multiplayer Maps, Modi, Waffen, Freischaltbares

Contra

  • Story zu kurz und ohne Wiederspieltwert
  • Multiplayer wie jedes Jahr mit den gleichen Problemen (SBMM, Netcode, usw.)
  • Geringer Zombie Modus Inhalt
  • Kostenpflichtiger Battlepass in einem Vollpreisspiel

Wertung

Testergebnis: 70%

7.0 Gut

Kaufempfehlung

70% Kaufempfehlung

70%Empfehlenswert

Getestet wurde Call of Duty: Vanguard auf PS5 von Makes87. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1.005 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Call of Duty: Vanguard wurde uns von Activision Blizzard kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!