Call of Duty: WWII · Test
Veröffentlicht am 19.11.2017 von Soul-1
Zurück zum zweiten Weltkrieg mit Sledgehammer Games
Es ist bekannt dass die Call of Duty Serie ein jährlichen Zyklus zwischen drei Entwicklern wechselt. Interessanterweise sind es nicht die beiden Veteranen Studios Infinity Ward und Treyarch, die bereits schon zweite Weltkrieg Szenario Call of Duty in ihrem Portfolio haben, sondern Sledgehammer Games. Dennoch sollte man das Entwicklerstudio nicht unterschätzen denn schließlich hat das Studio auch ein bisschen Infinity Ward DNA.
Nach Advanced Warfare soll WW2 nun mehr auf den Boden der Tatsachen bleiben und wurde sogar im PR bekräftigt das es es „boots on the ground“ ist.
Angefangen bei der Normandie und viel weiter
CoD WWII verzichtet diesmal auf einen konkreten Antagonisten. Stattdessen wird versucht Hauptcharakter Daniels und seine Kameraden und Verbündeten in den Fokus zu richten.
Größtenteils als Neulinge frisch aus dem Training kämpft sich die Gruppe nach Deutschland durch und erledigen nebenbei auch etwas speziellere Aufgaben.
Trotz des Versuchs sich auf den Hauptcharakter zu konzentrieren fallen leider die Nebencharakter flach aus und schafft es einfach nicht eine emotionale Bindung zu ihnen herzustellen.
Gameplay & Steuerung
Wo Call of Duty drauf steht ist auch Call of Duty drinnen. Von der Steuerung ist zum größten Teil alles beim alten geblieben. Nach persönlicher Einschätzung wurde anscheinend das automatische anvisieren durch das Zielfernrohr stark geschwächt, denn jetzt muss man mit dem Fadenkreuz schon relativ nah am Gegner sein damit es sich beim Gegner einklinkt.
Neu aufgefallen ist auch das man jetzt nun automatisch aus der Deckung spitzeln kann, was den Spieler auch etwas erleichtert zu navigieren.
Das Gameplay hingegen hat spürbare Änderungen erhalten. Die auffälligste ist das Entfernen von regenerierender Lebensenergie und der Rückkehr des Lebensbalkens mit einem Twist. Medkits sind zu verbrauchstgegenstände geändert worden, d.h. sie werden eingesammelt und müssen manuell eingesetzt werden. Bis zu 4 Stück können als Reserve gehalten werden und weitere sind vor Ort aufzufinden. Nach persönlicher Erfahrung sind diese so platziert das sie auch als logisches Teil der Kulisse funktionieren, also keine schwebenden oder einfach im Wald liegende Medpacks.
Auch neu dazugekommen sind die individuellen unterstützenden Fähigkeiten der unterstützenden Charaktere. Diese können aktiviert werden sobald diese jeweils durch erledigen von Gegner aufgefüllt sind. Dann muss man nur noch zum jeweiligen Kameraden gehen und es aktivieren.
Luftangriffe, Medpack, Munition, Granaten oder auch das hervorheben aller Gegner, jeder hat eine andere Fähigkeit und alle werden auch separat aufgefüllt.
Alle Levels sind linear, aber dafür gibt es Abwechslung in verschiedenen Formen. QTE's dürfen hier natürlich auch nicht fehlen.
Grafik & Sound
Grafisch gibt es nichts auszusetzen. Zwischensequenzen sehen sehr gut aus, kleinere Sequenzen während des Gameplays sind nicht ohne, vielleicht in einigen Fällen sogar zu Michael Bay mäßig. Die Atmosphäre ist insgesamt auch gut in Szene gesetzt. Das alles CoD typischen flüssigen 60fps. Der Einsatz von Hollywood Schauspielern ist auch eine Sache für sich.
Die Musik ist eher nüchtern ausgefallen und passt zur Thematik, wobei mir aufgefallen ist das der Hauptsong sehr oft eingesetzt wird und durch den häufigen Einsatz alle anderen überschattet.
Inhalt
Es gibt wie immer verschiedene Schwierigkeitsgrade und auch ein Kapitelauswahl.
Zombies sind auch hier wieder dabei und bietet sogar Splitscreen und LAN an. Mit 2 Maps ist es etwas anders ausgefallen, denn eines ist einfaches Horde Mode und das andere ist eine größere Dorf Map mit einer Mission die man erledigen kann.
Multiplayer (Makes87)
Bonus: Multiplayer Review
Pro
- Forderndes Erspielen von vielen Sammelobjekten
- Hauptquartier ist eine gelungene Neuerung
- gelungener neuer und frischer Krieg Modus
Contra
- Noch immer verbesserungswürdiger Netzcode
- Wenig Maps
- Abstürze, Serverprobleme und Ladezeiten
Zurück zu den Wurzeln ?
Mit WWII will Activision und Entwickler Sledgehammer Games endlich wieder mit der Serie „Boots on the Ground“ liefern. Kein Jetpack mehr, keine Wandsprünge, wäre auch unpassend im WWII Setting. Trotzdem dürft ihr kein klassisches Gameplay wie in CoD 2 erwarten, denn alles andere, wie z.B. das schnelle Gameplay, ähnelt eher aktuellen Call of Duty Multiplayer.
Eigentlich hat sich nicht so viel verändert für Kenner der Serie, doch die Entwickler haben kleine Änderungen eingebaut, die sich durchaus sehen lassen können. Zum Einen wäre da das neue Klassensystem, wodurch bestimmte Extras an die Klasse, also eurer gewählten Division, gebunden werden. Eine andere große Neuerung ist das Hauptquartier. Statt euch nur durch das Menü zu klicken könnt ihr auch jetzt in dem Hub, einem Treffpunkt für alle Spieler, verschiedene Dinge erledigen. So könnt ihr euch tägliche Quest abholen, eure Lootboxen öffnen, Punkteserien/Waffen ausprobieren oder andere Spieler zu einem 1 vs 1 herausfordern.
Einen neuen großen Multiplayer Modus haben die Entwickler auch noch im Gepäck. Im asymmetrischen Modus Krieg kämpft ihr euch jeweils als Verteidiger oder Angreifer durch 3 spannende Karten. Nur durch Teamwork könnt ihr die Aufgaben, wie eine Brücke reparieren, Bunker beschützen oder Sprit für euren Panzer sammeln, bewältigen.
Boots on the Ground - Multiplayer Fazit
Call of Duty ist zurück und dieses Gefühl, noch eine Runde zu spielen, um verschiedene Sachen freizuspielen, ist dabei stärker denn je, denn diesmal könnt ihr eure erspielten Gegenstände in dem neuen Hauptquartier präsentieren. Hinzu kommt das clevere Quest System, das euch täglich und wöchentlich mit verschiedenen Aufgaben versorgt. So könnt ihr euch auch genug Lootboxen erspielen ohne Geld auszugeben. Zum Thema Lootboxen in Spielen gibt es viele verschiedene Meinungen. Für mich wurden sie in diesem CoD bis jetzt fair und nicht störend implementiert. Es ist ein guter Mix aus Lootboxen und dem Erspielen fester Belohnungen durch Meistern verschiedener vorgegebener Herausforderungen.
Die typischen Szenen aus der Killcam kennt jeder, wo z.B. der Gegner gefühlt eine Sekunde früher schießt. Auch dies ist wieder in WWII vertreten. Der einzige negative Punkt, der wirklich ins Gewicht fällt, ist der nicht mehr zeitgemäße Netzcode. Klar früher war es schlimmer mit nur p2p Servern. Der in CoD oft genutzte Mix aus dediziert und p2p reicht heutzutage einfach nicht mehr, um mit der Konkurrenz mitzuhalten. Auch wieder dabei, die typischen „schlechten“ Lobbies auf die ihr ab und zu treffen könnt, wo das gesamte Gegner Team komplett dominiert, während euer Team gefühlt keine Chance hat.
Severprobleme, lange Ladezeiten und Abstürze sind kleine Probleme, die mit Updates in Zukunft wahrscheinlich behoben werden, von daher ist WWII eine klare Empfehlung für jeden der was mit dem Call of Duty Multiplayer anfangen und mit den typischen Problemen wie Netzcode und „schlechte“ Lobbies umgehen kann.
Fazit
Vom zweiten Weltkrieg zur Gegenwart, Zukunft und nun wieder zurück am Anfang. CoDWW2 ist ein willkommener Tapetenwechsel in Kulisse und Gameplay. Die Kampagne ist relativ gut ausgefallen und ist weder zu kurz noch zu lang. Obwohl etwas mehr Hintergrund für die Nebencharaktere nicht schaden würde.
Der Zusatz von Zombie Mode bietet nach der Kampagne noch weitere Spielzeit für Spieler die gerne kooperativ spielen, sei es offline oder online.
Pro
- Kampagne bietet Abwechslung
- Gute Präsentation
- Auch diesmal ein Aufgebot an Schauspielern
- Bietet viel Inhalt, darunter auch freispielbare Atari Spiele im MP
Contra
- Charaktere sind etwas zu flach ausgefallen
- Musik kommt eintönig vor
- In wenigen Fällen 1-Hit Kills aus dem nirgendwo
- Gegner sind viel zu zielgenau und konzentrieren sich auf den Spieler
Wertung
8.5 Sehr gut
Kaufempfehlung
95%Absoluter Pflichtkauf
Getestet wurde Call of Duty: WWII auf PS4 von Soul-1.