Here They Lie · Test
Veröffentlicht am 15.10.2016 von Andreas Erber
Woher kommt dieser mysteriöse Anruf?
Wenn ich gewusst hätte wie sehr mich das Spiel „Here They Lie“ für die PlayStation VR in eine derart gruselige und mysteriöse Stimmung versetzt… Der Beginn des Spiels ist wundervoll, denn der Grund dafür ist eine wunderschöne Frau, die im hellen Licht in einem sommerlichen, gelben Kleid vor einem steht und immer näher kommt und dabei beginnt eine Geschichte zu erzählen. Doch kurz vor einem annäherten Kusses wird die Situation unterbrochen und steigt in eine U-Bahn ein. Die Bahn fährt mit euch ganz alleine weg. Plötzlich fallen immer wieder Lichter im Wagon aus und man hört seltsame Geräusche. Langsam bewegt man sich nach vorne und wechselt von einem Wagon in den nächsten. Plötzlich entfacht auf allen Sitzplätzen Feuer und eine Gestalt aus Lava kommt zum Vorschein. Durch die Hitze verformt sich der Wagon. In einem Bahnhof angekommen steigt ihr aus und begutachtet die große Halle in der eine große tickende Bahnhofsuhr steht. Man hört wie jemand auf einer Schreibmaschine tippt. Geht man der Sache nach kommt man in ein schlecht beleuchtetes Büro und auf dem Schreibtisch befindet sich tatsächlich eine alte Schreibmaschine. Doch niemand scheint im Raum zu sein. Aus heiterem Himmel beginnt das Telefon zu klingeln. Langsam umgedreht erblicken die erschrockenen Augen ein altes Festnetz Telefon. Abheben oder weitergehen? - Die Stimme am Telefon fragt dich, wie es dir geht und … Geräusche sind zu hören und ihr versucht der Sache schnell nachzugehen. Kaum hat man das Büro wieder verlassen sieht man erneut diese hübsche Frau mit ihrem gelben Kleid. Doch sie läuft weg und vergebens versucht man sie zu erreichen. Wo will sie uns hinführen? Wieso Ruft jemand in einem Bahnhofsbüro an? Saß wirklich jemand vor der Schreibmaschine oder war alles nur ein böser Traum? Entscheidet selbst über Schein und Wahrheit!
Angst haben sich umzusehen... der Tod ist kein Ausweg!
Wie uns der erste Absatz vermittelt, handelt es sich um eine mysteriöse Geschichte um einen Mann und eine Frau. Die geniale Story ist mit einer besonderen, abstrakten Atmosphäre verbunden. Verstärkt wird dies durch die Schwarz-Weiß Grafik und ihren vielen Graustufen, die von der VR erstaunlich gut umgesetzt werden. Farbig ist nur diese hübsche Frau. Zu Beginn werden wir leider ins nasse Wasser geschupst. Ein Tutorial finden wir vergebens. So sind wir gezwungen alle Tasten nacheinander auszuprobieren. Da das Spiel von der Steuerung her nicht sehr komplex ist, können wir uns damit jedoch abfinden. Die Entwickler wollten anscheinend den Spielern vermitteln, dass die VR Hardware ein Spielplatz ist, auf dem der Spieler mit der Zeit von alleine mehr und mehr dazulernt.
Gameplay & Steuerung
Die Steuerung verwirrt am Anfang etwas. Mit dem linken Analog Stick könnt ihr die Charaktere nach vorne gehen lassen. Die Richtung bestimmt euer Kopf bzw. die Richtungsvorgabe des VR Headsets. Einfach ist das nicht und es wird einige Zeit brauchen, bis man dies im weiteren Spielverlauf gut bedienen kann. Die Bedienung des rechten Analog Stick ist leider nicht so gelungen. Das Blickfeld wird bei einer rechts oder links Drehung verkleinert. Eine Wichtige Info: Die Taschenlampe betätigt man mit der Kreistaste. Ohne dieser Lampe wird es in manchen Raum ziemlich dunkel werden und ihr verliert die Orientierung. Das Gameplay ist dabei recht einfach gehalten. Mit der X Taste kann man Aktionen durchführen, wie Türen öffnen oder Schriftdokumente lesen. Ansonsten kann der Spieler den puren Horror ganz einfach genießen.
Grafik & Sound
Die Grafik ist mit ihrer Schwarz-Weiß Technik passend zur Story abgestimmt worden. Die verschiedensten Grautöne geben uns die Welt in einem extrem mysteriösen Bild wieder. Genial für diese Art von Spiel. Leider ist das Bild nicht ständig gleichscharf. Es macht auch einen Unterschied wie dicht man den Text der Dokumente ansieht. Geht man zu nah ran, wird es scharf, aber etwas zu nah. Von der Ferne wirkt die Schrift leider schnell unscharf. Motion Sickness… ja das werden wir leider noch öfter in diversen VR Spielen hören müssen. Bei diesem Spiel empfiehlt es sich bei jeder vorgegeben Pause, diese auch einzuhalten. Eine gute Idee von den Entwicklern war es nämlich die Pausen für den Spieler zu bestimmen. So kann es nie zu einer Überanstrengung kommen. Als ich die erste Pause erreicht hatte… war ich ehrlich gesagt fix und fertig. :) Eine Pause ist also für die meisten Leute Pflicht!!! Der Sound ist einfach und das reicht schon vollkommen um uns das Gefühl von Angst zu geben. Ein klappern dort und ein Windhauch in der nächsten Ecke. Jederzeit könnte jemand hinter einem stehen, das bringt unser Herz zum Rasen.
Fazit
Das Spiel ist für jeden Horror Fan ein Must-Have Titel! Dank der PlayStation VR Technik genügen einfache Mechanismen wie Geräusche, flackerndes Licht und die Ungewissheit, was als nächstes passieren könnte. Schade, dass die Auflösung teilweise zur Unschärfe neigt und Motion Sickness das ganze leicht begleitet. Dies wird jedoch wesentlich besser, wenn man die Steuerung zu 100% intus hat. Bitte achtet darauf, dass dieser Titel wirklich erst ab 18 Jahren freigeben ist. Nichts für schwache Nerven! Auch wenn keine aktive Gewalt im Spiel ausgeübt wird, muss mann dennoch bedenken, dass dieses Spiel die Angst selbst ist. Viel Spaß damit!!!
Pro
- VR Stimmung genial
- Steuerung ist einfach gehalten
- Grafik in passenden Grautönen
- Soundeffekte klingen furchterregend
- Story mit anfangs vielen, interessanten Fragen
Contra
- Steuerung ist für den Magen gewöhnungsbedürftig
- Grafik ist gelungen allerdings nicht immer auf selben Niveau
- Wenig Hilfestellungen, kein Tutorial
Wertung
8.0 Gut
Kaufempfehlung
55%Angebot abwarten