Insurgency: Sandstorm · Test
Veröffentlicht am 02.10.2021 von Makes87
Einer der besten Taktik Shooter jetzt auch auf Konsole
Bereits seit Dezember 2018 gibt es Insurgency: Sandstorm für den PC. Es ist die Fortsetzung von Insurgency aus 2014. Nun bringen die Entwickler von New World Interactive den Taktik Shooter endlich auch auf die Konsole. Die Konsolenumsetzung beinhaltet verschiedene PVP und PVE Modi. Insurgency: Sandstorm ist ein knallharter teambasierter taktischer FPS der im Nahost-Krieg spielt. Es ist ein Mix aus realistischer Simulation und den zwei großen Shootern Call of Duty und Battlefield. Was genau euch dabei erwartet und ob diese Mischung auch auf der Konsole überzeugen kann, erfahrt ihr in diesem Review.
Das Co-op- und Kompetitivmodi Paket
Insurgency: Sandstorm bietet keinen Story Modus und daher ist das Setting schnell erklärt. Ihr spielt einen Konflikt im Nahen Osten, der imaginären Einheiten "Security": eine Militäreinheit wie z.B. NATO, Socom und den Terroristen: "Insurgents". Entsprechend habt ihr je Fraktion verschiedene Waffen und zum Setting passende Outfits. Die Konflikte selber werden in Multiplayer Modi ausgetragen. Hier habt hier die Auswahl zwischen drei Coop PvE oder vier PvP Modi auf 14 verschiedenen Karten, die natürlich alle thematisch perfekt passen. Daneben könnt ihr auch Nachtvarianten der Karten spielen, hierfür stehen euch dann auch die entsprechenden Nachtsichtgeräte zur Verfügung. Die Modi selber sind alle stark Team- und Objektorientiert. D.h. ihr müsst z.B. bestimmte Gebiete einnehmen oder verteidigen. Dabei steht Verteidigern oder Angreifern jeweils nur ein bestimmtes Ticketkontingent zur Verfügung. Sterbt ihr zu oft oder braucht ihr als Angreifer zu lange, ist die Runde verloren.
Gameplay & Steuerung
Insurgency: Sandstorm lebt von seinem minimalistischen HUD. Es werden euch kaum Infos angezeigt. In diesem FPS erwarten euch so z.B. keine Treffer, keine Gesundheit, keine Karte. Markiert ihr einen Gegner, wird die Position laut gerufen und für Jeden als Markierung kurz in einem Kompass gezeigt. Gerade das Fehlen von Trefferfeedback und Killcam sorgt für eine taktische Komponente und die Frage lebt der Gegner noch, hat er die Position gewechselt? Trotzdem habe ich gerade das Trefferfeedback hier nicht vermisst, denn Gegner mit einem Schuss virtuell außer Gefecht zu setzen fühlt auch so sehr zufriedenstellend an.
Zwar gibt es eine Anzeige für die Munition, ihr müsst diese allerdings per Knopfdruck auslösen, um so eure Munition zu prüfen. Auch gibt es die Möglichkeit das aktuelle Magazin mit Munition zu befüllen oder einen schnellen Magazinwechsel auszuführen und so ein Magazin zu verlieren.
Auch zur taktischen Komponente gehört die Einstellung eurer Klasse, dabei müsst ihr eure Ausrüstung mit Bedacht wählen. Eine schwere Panzerung für mehr Gesundheit? Kein Problem aber dadurch tragt ihr viel Gewicht und so müsst ihr eventuell auf andere Ausrüstungsteile verzichten oder mit weniger Ausdauer ins Gefecht gehen. Trotz fehlendem Auto-Aim fühlen sich die Waffen sehr gut an, dafür sorgen auch viele Einstellungsmöglichkeiten. Dies ist auch gut so, denn besonders wichtig in Insurgency: Sandstorm ist die Beherrschung der eigenen Waffe. Durch die Kontrolle des Rückstoß sowie der verschiedenen Feuermodi, müsst ihr taktisch immer entscheiden wann und wie ihr in ein Feuergefecht geht.
Grafik & Sound
Da Insurgency: Sandstorm nur auf der PS4 und Xbox One erschienen ist, dürft ihr natürlich keine Next Gen Grafik erwarten. Das Spiel stammt ja bereits aus 2018 und dahinter steckt auch kein AAA Studio, daher müsst ihr kleine technische Abstriche in Kauf nehmen. Unreal Engine 4 typisch kämpft auch Insurgency: Sandstorm mit den typischen Engine Texture Pop Ups, diese treten meistens nur beim ersten Laden einer neuen Runde/Karte auf. Auf den Next Gen Konsolen erwartet euch zusätzlich noch eine 4K-Auflösung und 60 FPS. Weitere Next-Gen-Konsolen-Features wurden für 2022 angekündigt.
Bis auf ein paar Soundaussetzer erwartet euch eine sehr gute Soundkulisse. Es kracht und knallt überall, die Waffen hören sich wuchtig an und auch die Kommentare der Charaktere sind immer passend. Ich weiß zwar nicht, wie sich ein Feuergefecht und Krieg anhört, aber in Insurgency: Sandstorm hört es sich so an, wie ich es mir vorstelle. Auch der positionsbasierte Voice Chat ist sehr gut umgesetzt und sorgt mit Funkgeräuschen für ein "mittendrin Gefühl".
Fazit
Lange hatte ich nicht mehr so einen Spaß mit einem Shooter auf der Konsole. Auch wenn die AAA Konkurrenz technisch/grafisch weiter ist, Insurgency: Sandstorm punktet dafür mit dem taktischen Gameplay und sorgt so für frischen Wind. Wer genug hat vom ewigen Run & Gun, irgendwelchen dauerhaften Abschlussbelohnungen und nicht-ziel basiertem Gameplay der ist hier genau richtig. Dabei bieten die taktischen Komponenten die nötige Abwechslung. Hier haben die Entwickler die richtige Mischung getroffen zwischen Abwarten, Stürmen, Absprache, Schaden usw., für jeden Geschmack dürfte etwas dabei sein, auch wenn das Reinstürmen alleine in ein Gebäude voller Gegner natürlich trotzdem nicht die schlauste Wahl ist. Das Verteilen von Gewicht in dem Ausrüstungssystem, sowie die Begrenzung von einigen Klassen sorgt für ein sehr gutes Balancing, so dass selten das Gefühl aufkommt, der Gegner sei im Vorteil was die Ausrüstung betrifft. Auch das Sounddesign ist sehr gut und sorgt gerade wegen dem positionsbasierten Voice-Chat mit Funkflair für eine gute Immersion.
Trotzdem muss ich auch erwähnen, dass es zum Releasezeitpunkt noch kleinere Fehler gibt, wie z.B. Soundaussetzer und PopUps. Auch fehlt mir persönlich ein "Grind" Faktor, etwas zum Freischalten. Klar, durch das Spielen lässt sich Kleidung freischalten, doch hier hätte ich mir mehr gewünscht, wie z.B. mehr Abzeichen für das Profil.
Ihr wollt einen Shooter mit taktischen Komponenten, der sich abhebt von den klassischen jährlichen Releases der Genregrößen? Dann seid ihr bei Insurgency: Sandstorm genau richtig. Trotz kleineren technischen Schwächen, braucht der Shooter sich nicht vor der starken Konkurrenz im Herbst verstecken.
Pro
- Sounddesign mit positionsbasiertem Voice-Chat
- Fantastisches taktisches Gameplay
- Gutes Balancing
- Gutes Ausrüstungs-, Anpassung System
Contra
- Technisch nicht auf dem neusten Stand, Texture PopUps, Soundaussetzer
- Frustpotenzial ohne Teamplay
- Bis auf Kleidung, nichts Freischaltbares
Wertung
8.5 Sehr gut
Kaufempfehlung
80%Sehr empfehlenswert
Getestet wurde Insurgency: Sandstorm auf PS5 von Makes87. Das Spiel lag uns zum Zeitpunkt von unserem Test in Version 1,03 vor. Das Test Exemplar / der Review Code für Insurgency: Sandstorm wurde uns von Plaion (Koch Media) kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!