Intrepid Izzy · Test

Genremix für Nostalgiker

Das vom Indie-Entwickler Senile Team (Rush Rush Rally & Beats of Rage) stammende Spiel Interpid Izzy verbindet die Genres Jump & Run, Beat-'em-up und Adventure miteinander und wurde spürbar von diversen Spielen aus der 16-Bit-Ära inspiriert. Intrepid Izzy wurde über Kickstarter finanziert und erschien 2020 zuerst auf Steam und dann folgte 2021 eine Version für SEGA Dreamcast. Ja, richtig gelesen, es gibt tatsächlich noch neue Spiele für die Konsole aus den späten 90ern. Jetzt folgen mit einer Veröffentlichung für PS4, PS5, Xbox One, Xbox Series S|X und Nintendo Switch auch die aktuellen Konsolen. Der Preis liegt bei günstigen 10,99 €. Ob sich der Kauf für euch lohnt, erfahrt ihr in diesem Test.

Finger weg von alten Kisten!

In einem uralten Tempel findet die Protagonistin Izzy eine mysteriöse Schatztruhe in einem geheimen Raum. Und was macht man mit so einer ollen Kiste? Klar, man öffnet sie! Dumm nur, wenn dann statt einem erhofften Schatz nur ein angestaubter und wütender Flaschen Kistengeist in der Truhe zu finden ist. Ihr wisst was nun kommt... Die Welt verfällt ins Chaos und muss gerettet werden. Da Bruce Willis und Tom Cruise grade nicht verfügbar zu sein scheinen, wird wohl Izzy diese Aufgabe zu teil werden – sie ist ja schließlich auch Schuld an dem Schlamassel. So führt sie ihre Reise durch diverse Gebiete, in denen merkwürdige Feine und Bosse ihr an den Kragen wollen.

Gameplay & Steuerung

Im Grunde ist Intrepid Izzy ein klassischer 2D Plattformer, der an Super Mario & co. erinnert. Allerdings werden Gegner hier nicht durch simples auf dem Kopf springen erledigt, sondern durch echtes Beat-'em-up. So prügelt sich Izzy mit Schlägen, Kicks und Uppercuts durch die Levels, die clever miteinander verbunden sind. Dabei muss sie ganz nebenbei noch kleine Quests lösen, um neue Wege und Möglichkeiten freizuschalten – Metroidvania eben. Eine große Rolle spielen die verschiedenen Outfits, die man zwangsläufig durch die vorgegebene Story erhält. Vom Anzug des fliegenden Eichhörnchens bis zum Ninja Warriors mit Schwerter ist hier alles dabei. Jedes Outfit hat auch immer eine besondere Fähigkeit, die dann zum Erschließen neuer Wege genutzt werden kann. Allerdings verbraucht die Sonderfähigkeit Energie, die man sich somit gut einteilen muss. Eine kleine Stadt namens Awesometown dient als Hub zwischen den Levels. Dort kann man gegen vier gesammelte Herzteile ein zusätzliches Herz bekommen, hilfreiche Items kaufen und mit den Bewohnern reden. Außerdem ist nur in Izzys Wohnung der Outfitwechsel möglich, was etwas nervig ist. Zum Glück gibt es wenigstens einige magische Spiegel in den Levels, die als Teleport fungieren sobald man sie einmal gefunden hat.

Die Steuerung ist solide und präzise bis auf eine störende Kleinigkeit, von der ich nicht weiss, ob davon alle Konsolen betroffen sind oder nur der DualSense der PlayStation 5. Für die wichtige Kriechbewegung und den Slidekick muss man diagonal nach unten lenken. Das klappt mit dem D-Pad wunderbar aber funktionierte mit dem linken Stick für mich überhaupt nicht. Hier muss dringend nachgebessert werden! Der Rest der Steuerung klappte aber sehr gut und man kann auch ein paar Optionen an die eigenen Bedürfnisse anpassen. So kann man beispielsweise den Feuerball auch mit einer aus Streetfighter bekannten Tastenkombination auslösen, als Alternative zum simplen Klick eines Buttons. OK, eigentlich nutzlos aber ein lustiges Gimmick.

Grafik & Sound

In die Grafik hat der Indie-Entwickler viel Zeit und Herzblut investiert. Interpid Izzy ist aufwändig animiert mit einer eigens dafür entwickelten Software. Das merkt man dem Spiel auch an. Es erreicht natürlich nie den Standard eines Super Mario aber für einen einzelnen Entwickler ist das Ergebnis durchaus sehr beachtlich. Die Levels sehen dabei völlig unterschiedlich aus und führen unter anderem durch eine Schokoladen Mine, das aztekische Griechenland oder den von Ninjas belagerten eisigen Ostpol. Neben den 4 großen Levels gibt es auch viele kleinere Abschnitte, die dann Bosskämpfe oder Zeit-Challenges bieten. Für ausreichend Abwechslung ist also gesorgt.

Der Sound ist auch völlig in Ordnung und die Musik hat nie genervt, was bei Indiespielen ja schnell mal passieren kann. Es gibt keine Sprachausgabe aber das muss ja auch nicht sein. Das Spiel ist zudem nur auf Englisch spielbar aber man kann den Dialogen problemlos folgen.

Fazit

Intrepid Izzy ist ein kurzweiliges Indiespiel für Zwischendurch. Der Genremix hat mir gut gefallen und ich war motiviert genug, um während des Tests auch gleich noch alle Trophäen inkl. Platin zu sammeln. dabei waren einige Sammelgegenstände wirklich gut versteckt. Dank der guten Kartenfunktion findet man sich aber relativ gut zurecht und kann durch die Teleports auch schnell an zuvor besuchte Orte zurück kehren. Sehr nervig empfand ich jedoch, dass man immer in die Stadt muss, um die Outfits zu wechseln. Man läuft oft durch ein Level, kommt an eine Stelle, für die man eine spezielle Fähigkeit benötigt und muss dann zurück an Izzys Kleiderschrank, um sich umzuziehen und erneut zu der Stelle zu laufen. Ein weiterer großer Kritikpunkt ist der Bug in der Steuerung mit dem linken Stick, der mich immer dazu zwang aufs D-Pad zu wechseln. Ansonsten lief Intrepid Izzy aber ohne weitere Auffälligkeiten oder gar Abstürze. Als kleines Gimmick gibt es in der Stadt noch drei Arcadeautomaten, die man zwischendurch mal ausprobieren kann. Insgesamt konnte Intrepid Izzy durchaus überzeugen und für die aufgerufenen 11 € bekommt man ein solides Indiespiel, das für ca. 4-5 Stunden gut unterhält aber dabei leider nie wirklich großartig ist. Trotzdem möchte ich es euch ans Herz legen, sofern ihr mit dem Genremix aus Plattformer, Prügler und Metroidvania etwas anfangen könnt.

Wertung

7.0 Gut

Kaufempfehlung

70% Kaufempfehlung

70%Empfehlenswert