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Bruder Nier macht sein Debüt im Westen

Nier: Automata war eines der großen Überraschungshits und hat mithilfe von Fans des Vorgängers für viel Aufsehen gesorgt. Der Erfolg führte jetzt zum Remaster seines Vorgängers. Doch wie schafft man es eine neue Erfahrung zu erschaffen die für die westlichen Fans neu ist?

Das Ursprüngliche Nier erschien in Japan in zwei Versionen Gestalt und Replicant mit jeweils anderen Protagonisten. Nier Gestalt handelt von Papa Nier, der sich um seine Tochter kümmert, während Replicant von einem Schönling (in Japan „Bishounen“) Bruder und seine Schwester handelt. Beide haben die gleiche Story, nur mit einem anderen Protagonisten.

Als Grund nannte man den unterschiedlichen Geschmack der Zielgruppen. Papa Nier wurde für Xbox und den Westen veröffentlicht, vermutlich wegen dem damaligen eingängigen Space Marine Trend. Bruder Nier erschien in Japan für die PS3 und soll durch den „Bishounen“ Protagonisten die jüngere Generation anlocken. Außerdem erschien in Japan noch weitere DLC die in dieser neuen Version mitenthalten sind.

Jetzt macht Bruder Nier endlich sein Debüt, inklusive neuer Vertonung und viele technischen Verbesserungen wie z.B. Grafik und Framerate. Nicht vergessen, es ist ein Remaster und wurde zum größten Teil Original gehalten.

Nier war kein außergewöhnliches Spiel, wenn es um Gameplay geht. Der eigentliche Grund der Beliebtheit war die Story, Charaktere und die Musik. Vieles davon hat auch Nier: Automata inspiriert.

Letztendlich stellt sich die Frage wie sich das exzentrische Original in der heutigen Zeit angenommen wird.

Der Held und co. im Kampf gegen das Böse?

Die Geschichte beginnt mit einem Post-Apokalyptischen Szenario an bei dem anscheinend die Menschen am Aussterben sind. Nier (oder ein Name deiner Wahl) und seine Schwester ruhen sich bei einem leeren Supermarkt aus, um nach Nahrung zu suchen. Dabei werden die Schatten eingeführt. Es sind dunkle Wesen die anscheinend versuchen die Menschen anzugreifen. Kurz darauf folgt ein Zeitsprung von über tausend Jahre in die Zukunft.

Die Menschheit hat sich anscheinend teilweise erholt, hat aber die fortgeschrittene Technologie verloren und sind somit auf Mittelalterlichen stand. Aus unbekannten Gründen leben Bruder Nier und seine kleine Schwester in einem Dorf, wobei sie keine Erinnerung an die Geschichte vom Anfang haben.

Es wird damit eingeführt das Nier kleine Aufgaben für die Dorfbewohner erledigt, um Geld zu verdienen. Leider wird später durch ein bestimmtes Ereignis Yohnah vom unheilbaren Runenpest heimgesucht, dabei findet er auch das magische Buch Grimoire Weiss. Nach einer mündlich übergebenen Sage soll Grimoire Weiss durch das Finden von den versiegelten Versen die Heilung zum Runenpest finden können. Somit fängt das Abenteuer von Nier und Grimoire Weiss an.

Erwartungen untergraben richtig gemacht!

Der Anfang erscheint als ziemlich standardmäßig bestehend aus einem Helden, der um die Welt bereist und Herausforderungen meistert, um sie zu retten.

Im weiteren Verlauf entdeckt man immer mehr über die Geschichte der Welt und neue Perspektiven, dass die Sichtweise des Spielers in Hinsicht auf vergangene Momente neu interpretieren lässt. Dies wird vor allem durch die mehreren Enden erreicht.

Beliebte Charaktere

Nier ist nicht nur wegen dessen Geschichte ein Kultklassiker, sondern auch wegen der Handvoll bemerkenswerten Charakteren.

Yonah

Obwohl Yonah nicht viel auftaucht, wird sie durch den Briefverkehr bei den Ladezeiten näher an den Spieler gebracht. Als Schwester mit einem schwachen Körper das später zusätzlich noch vom Runenpest infiziert worden ist, liegt ihr ein schweres Schicksal bevor. Trotzdem versucht sie ihr bestes, um ihren Bruder so wenig sorgen wie möglich zu bereiten und nebenbei ihn mit geheimen Kochrezepten zu unterstützen.

Grimoire Weiss

Ein ständiger Begleiter, nachdem Nier ihn gefunden hat. Obwohl er ein Teil seines Wissens verloren hat, ist er nicht zu unterschätzen und unterstützt mit mächtiger Magie.

Er verwendet häufig seine Weisheit um den einen oder anderen Ratschlag zu geben. Doch das eigentliche Highlight liegt an den, teilweise witzigen, Unterhaltungen unter der Gruppe.

Kainé

Kainé ist vor allem durch den feurigen Charakter bekannt mit teilweise heftigen Flüchen das sogar in der japanischen Sprachausgabe einige Stellen zensiert werden. Als Halbschatten liegt ihre Kampffähigkeit weit über einem normalen Menschen. Sie benutzt zwei gezahnte Schwerter und mächtige Magie um ihre Gegner den Garaus zu machen. Am auffälligsten ist jedoch die leichte Bekleidung, die vergleichbar ist mit Dessous Nachtkleidung…

Es gibt zwar noch mehr, aber da soll man nicht gespoilert werden. Wer sich aber wundert,, woher Yoko Taros Maske stammt, der wird hier seine Antwort finden.

Nebenmissionen

Zwar sind viele Nebenmissionen vorhanden, aber leider sind einige davon eher Material um die Spielzeit zu verlängern. Andererseits gibt es einige verkettete Nebenmissionen mit einer unterhaltsamen Geschichte. Es wäre jedenfalls besser gewesen hätte das Spiel bei der Anzahl es runtergesetzt und stattdessen auf diese vergleichsweise qualitativ hohen konzentriert.

Mehrere Enden

Veteranen von Nier und Nier Automata kennen es bereits. Nach dem ersten „durchspielen“ ist es noch lange nicht vorbei. Im Gegenteil, es ist erst der Anfang. Eigentlich sollte man sogar die Enden nicht als ein Ende sehen, sondern eher ein Meilenstein in der Geschichte.

Ehemalige DLC

Darunter gehört eine extra Episode, die automatisch in die Hauptgeschichte eingebaut ist und extra Herausforderungen mit leichten Andeutungen auf einige der Geschehnisse. Beim letzteren gibt es noch eine kleine Überraschung.

Zwar macht die extra Episode inhaltlich in der Hauptgeschichte keinen Unterschied, das sagt aber nichts über die Qualität aus und ist ein guter Zusatz.

Story Zwischenfazit

Es gibt einen guten Grund warum die Geschichte von NieR so viele Spieler begeistert. Zwar fühlt sich der Anfang als eine typische Heldengeschichte an, welches jedoch nur eine Finte ist. Stattdessen wird an jeder Ecke versucht die Erwartungen zu untergraben. Weshalb man am besten Spoilers vermeidet.

Unterwegs kommt es häufig zu Unterhaltungen zwischen den Charakteren und bringt sie dem Spieler etwas näher mit den extra Details. Durch die mehreren Enden wird die Geschichte auf eine besondere Weise ausgerollt.

Kritik ist eher bei den Feinheiten zu finden, wie z.B. das Nachvollziehen ihrer Handlungsweise. Vielleicht habe ich da was übersehen?

Spieler von Nier: Automata werden einige Parallelen erkennen und verringert somit potenziell die Wirkung der Story, trotzdem bietet es etwas eigensinnig Individuelles und überzeugt 11 Jahre später immer noch.

Bonus: Im Kulturunterschied verloren gegangen

Lokalisierung bedeutet nicht gleich Übersetzung. In Japan gibt es ein beliebtes Grundgerüst für Fantasy bei dem sich ein Held und Kameraden gegen Dämonen und letztendlich den Dämonenkönig besiegen, um die Welt zu retten. Ein bekanntes Beispiel davon ist die Dragon Quest Reihe von Square Enix.

In Nier Replicant kann man in der japanischen Sprachausgabe hören, dass die Schatten als Dämonen und der Schattenfürst als Dämonenkönig genannt werden. Diese parallele sollte den Spieler dazu bringen die Geschichte auf eine bestimmte Art und Weise zu betrachten. Ist zwar nur ein subtiler Unterschied, zeigt aber, dass man sich dabei etwas Besonderes gedacht hat.

Gameplay & Steuerung

Kommen wir zum schwächeren Teil des Spiels. Nier setzt auf einfache Action mit einigen Spielereien mit der Kamera für Hommagen zu unterschiedlichen Spielen und Genre.

Steuerung

Die Steuerung spiegelt sehr gut das einfache Gameplay wider. Leichte Angriffe, starke Angriffe, (Doppel-)sprünge und eine Taste zum Interagieren. Bei den Schultertasten liegen Ausweichen, Abwehren und Magie zur Auswahl die jeweils nochmal separat eingestellt werden können.

Bei den Leichten und starke Angriffen können Angriffsketten ausgeführt werden, wobei man noch alternative stärkere extra Angriffe ausführen kann. Letzteres kommt in zwei Formen. Leichte Angriffe werden automatisch mit dem Halten der Taste ausgeführt, während beim starken Angriff gehalten und beim Aufleuchten losgelassen werden muss.

Es ist teilweise Empfehlenswert die Anvisierung einzusetzen um gezielt Gegner zu bekämpfen, da der Charakter sich bei den Angriffen gerne bewegt. Wichtig ist dabei zu erkennen wann man den Stick in der neutralen Position lässt, damit die automatische zielsuche seine Arbeit macht.

Alle Tasten können nach belieben angepasst werden und es gibt sogar einhändige Einstellungen für beide Hände.

Kämpfe

Obwohl es ein einfaches Kampfsystem hat, sind da einige Besonderheiten zu erkennen.

Schaden und Angriffsketten

Die ersten Angriffe in der Kette machen ziemlich wenig Schaden und sind erst viel später nützlich beim Kampf gegen schwache Gegner. Der eigentliche Schaden liegt in der zweiten Hälfte der Angriffskette oder in der Magie.

Angriffsketten können bei der Ausführung mit Ausweichen und Abwehr abgebrochen werden, wobei es nicht bedingungslos ist und führt zu einem steiferen Spielgefühl.

Viele der Angriffe können bei der Ausführung nicht abgebrochen werden, d.h. die offensive hat auch ein beträchtliches Risiko und man muss dementsprechend vorsichtig vorgehen. Spezialgegnern die mächtig austeilen können sind besonders gefährlich.

Magie

Ein Teil der Magie funktioniert unabhängig vom Protagonisten und kann somit als Zusatz eingesetzt werden. Einige können sogar aufgeladen werden, um mehr Schaden auf einmal anzurichten, abgesehen vom Rennen ist jede Aktion verfügbar. Dies ist zum Vorteil, da man sozusagen beides ohne große Hindernisse einsetzen kann.

Dadurch, dass sich die MP von selbst zügig wieder auflädt kann man sie ohne große Bedenken einsetzen.

Ausweichen und Seitenschritt

Wie immer bietet die Ausweichrolle für eine kurze Zeit Unverwundbarkeit und ist eines der wichtigsten defensiven Aktionen. Ist man nah genug am Gegner kann man durch das Halten in dessen Richtung und der Ausweichrolle einen Seitenschritt ausführen, dass den Protagonisten direkt auf die andere Seite des Gegners bewegt.

Das Ausweichen ist optimal als defensive Option mit geringem Risiko.

Abwehr und perfektes Abwehren

Mit der Abwehr werden Angriffe von vorne neutralisiert. Bei Gegnern mit Übergröße ist das natürlich eine Torheit und führt zu einer schmerzhaften Erfahrung.

Der eigentliche Grund warum man die Abwehr einsetzen möchte ist die Perfekte Version. Führt man die Abwehr kurz vor dem Treffer aus, wird der Gegner offen geschlagen und man kann mit einem starken Konter nachsetzen.

Somit ist die Abwehr optimal im Einsatz bei Gegnern mit bis zu menschlicher Größe.

Autokampf

Neu in dieser Version kann man beim Einfach Schwierigkeitsgrad diese neue Optionen aktivieren. Sie kommt mit mehreren Einstellungen wie z.B. automatisches Ausweichen oder Angreifen. Ist also optimal für Spieler, die nur an der Geschichte interessiert sind oder wem das Kampfsystem nicht gefällt.

Stufen (Schwierigkeitsgrad Normal)

Wie in traditionellen RPGs gibt es auch hier Erfahrungspunkte und Stufen. Je höher man aufsteigt, desto besser werden die Werte vom Charakter. Überraschenderweise gibt es keinen Fortschritt und ist eigentlich nur dazu da den Schwierigkeitsgrad über die Spielzeit anzupassen.

An sich ist da nicht viel zu spüren abgesehen von der Herausforderung DLC Teil die bestimmte Stufen empfehlen.

Wörter

Dies sind besondere Ausrüstungsgegenstände, die beim Kampf anscheinend zufallsbedingt aufzusammeln sind. Unter den Effekten sind Erhöhung vom Schaden, Wahrscheinlichkeit von Gegenständen, MP Regeneration, u. v. m..

Jede Waffe, Magie und Aktion können mit jeweils zwei Wörtern besetzt werden. Wobei jedes von den beiden eine andere Kategorie ist. Zum Glück kann man über eine extra Option alle gleichzeitig abfertigen.

Waffen und Upgrades

Ausrüstung gibt es im traditionellen Sinne nicht. Stattdessen werden 3 Waffenkategorien Angeboten mit einer Anzahl von insgesamt über 30. Wobei ich hier zugeben muss das da nicht viele Unterschiede zu bemerken sind abgesehen von den Werten in Zusammenhang mit Angriff und Magie.

Jede Waffe kann im Waffenladen vom Schrotthaufen im Austausch von Geld und Material bis zu 3 Mal aufrüsten. Die Betonung liegt hier beim Material, da vieles davon gefarmt werden muss und RNG eine große Rolle dabei spielt. Es ist extrem unwahrscheinlich, dass man beim normalen Durchspielen dazu kommt alle aufzurüsten.

Die Aufrüstung lohnt sich aber und erhöht den Angriffswert bei den letzten zwei Stufen immens.

Als außergewöhnlich erweisen sich die Geschichten der jeweiligen Waffen. Anstatt auf kurze Beschreibungen zu setzen hat jede Waffe eine eigene Kurzgeschichte die mit jeder Aufrüstung weiter freischaltet.

Abenteuer und Reisemöglichkeiten

Neben dem Kampfsystem wird auch noch ein wenig Jump’n Run geboten, wobei es sich in Grenzen hält und auf Herausforderungen verzichtet. Über den Doppelsprung, Rennen und Ausweichen in der Luft hat man genügend Mobilität um sich schnell von Punkt A zu Punkt B zu kommen.

Für größere Bereiche hat man entweder ein Wildschwein zum Reiten oder regionaler Schnelltransport Punkte. Später kommt auch noch interregionaler Schnelltransport über Boot hinzu.

Hauptmissionen

Nier besteht aus einer kompakten Karte mit einer Handvoll von Bereichen, die immer wieder besucht werden. Die Hauptmissionen werden auf der Karte immer mit einem roten Kreuz angezeigt. Wer sich auf die Hauptmissionen konzentriert wird immer etwas Frisches entdecken und überzeugt natürlich auch mit einer packenden Geschichte.

Nebenmissionen

Ein guter Teil der Nebenmissionen besteht aus einfachen Ausgaben bei denen beispielsweise Gegner besiegt werden müssen oder man Kurier spielt. Teilweise sind da auch kleine Geschichten dabei, die beim Weltaufbau helfen damit sich der Spieler sich einlebt. In einigen Fällen wird einem sogar eine Auswahl gegeben.

Ein RNG (Zufallsbedingung) Problem

Der schlimmste Teil des Spiels besteht aus RNG „Fetch Quests“, also das Sammeln von bestimmten Gegenständen die zufallsbedingt auftauchen.

Nehmen wir Ziegenfell als Beispiel an. Die Ziegen tauchen nur an einem bestimmten Ort auf und von jeder erledigten Ziege bekommt man entweder Fell oder Fleisch. Ab einem bestimmten Punkt tauchen dort immer 5 auf, d.h. man muss den Bereich immer wieder neu Betreten (inklusive Ladezeiten) um genügend einzusammeln. Leider ist Ziegenfell der seltenere Loot und man muss damit rechnen, dass man öfters überhaupt keines bekommt.

Dies zieht sich weiter auf eine Handvoll anderer Nebenmissionen die extra von Gegnern ergattert werden müssen. Sie sind extrem frustrierend und sind nur dazu da die Spielzeit künstlich zu verlängern.

Weiterhin gibt es 2 Nebenmissionen bei dem die Gegner nur bei bewölkten Wetter auftauchen. Ja, das Wetter ist auch Zufallsbedingt.

Gärtnern

Später wird das Feld vor dem Haus freigeschaltet, mit dem man verschiedenes anbauen kann. Überwiegend Lebensmittel und Blumen. Man pflanzt sie an, fügt optional Dünger hinzu, wässert und kommt dann nach einiger Zeit zurück um sie zu ernten. Dabei muss erwähnt werden das es die interne Uhr der Konsole benutzt. Die Blumen blühen schon nach einem Tag und am zweiten verfallen sie und hinterlassen Saatgut.

Bei einer Nebenmission wird nach einer spezifischen Blumenkreuzung gefragt. Mit einem bestimmten Dünger kann die Wahrscheinlichkeit einer Kreuzung erhöht werden.

Angeln

Dieses Mini Spiel ist ein Teil einer Missionskette und verlangt vom Spieler immer eine bestimmte Menge von ausgewählten Fischen zu fangen. Mit jeder erfolgreichen Mission werden die Angelfähigkeiten verbessert und ermöglicht es einem teurere zu fangen. Mit Angeln kann man sehr schnell Geld verdienen.

Es gibt dabei leider ein Problem, es wird einen überhaupt nicht erzählt, wo man sie findet. Also wird es keine Schande sein hier Mal im Internet nach einer Lösung zu suchen.

Als Nächstes kommt die Praxis und wiedermal schlägt die RNG zu. Man kann zwar mit dem Köder einigermaßen bestimmen welchen Fisch man bekommt, aber da kommt trotzdem leicht wieder Frust auf.

Das Minispiel ist ganz einfach. Man wartet bis der Fisch anbeißt, normalerweise wird die Angel dreimal gezupft bevor es so weit ist.

Bei diesem Punkt muss ich ein persönliches Fettnäpfchen erwähnen: Der Sandfisch. Komplett anders als alle anderen muss dieser Fisch nämlich bereits beim ersten Zupfen schon die Angel einholen. Doch nicht jedes Zupfen ist identisch. Im visuellen und in der Vibration des Controllers ist ein subtiler Unterschied zu erkennen. Die Finten sind leicht, während der Sandfisch dabei schon kräftiger ist. Also bitte nicht den gleichen Fehler machen, dabei sind mindestens über 30 Minuten verloren gegangen.
Neben dem Sandfisch gibt es noch einen weiteren der so geangelt werden muss.

Waffen und Enden

Einige der Enden benötigen den Besitz aller Waffen. Wer in der ersten Hälfte etwas verpasst hat, kann zu einem ausgewählten Zeitpunkt diese nachkaufen. Die Waffen können im Waffenladen, in Dungeons oder über Nebenmissionen als Belohnung erworben werden. Wer sich nur für die Enden interessiert sollte sich einiges an Zeit sparen und über einem Lösungsweg sie gezielt aufsuchen.

Abgesehen von der Waffe Labyrinthruf das über die Nebenmission „Die beschädigte Karte“, bei dem der seltenere Drop Maschinenöl gebraucht wird, sind alle Waffen leicht zu bekommen.

Das Bonus-Ende in dieser Version wird, nachdem erledigen eines der Enden ermöglicht. Wichtig ist dabei zu beachten einen anderen Namen zu verwenden.

Die mehreren Enden bringen zwar einiges an positives mit sich, aber dafür auch negatives. Neue Inhalte sind nur teilweise vom alten abgegrenzt und es kann sein das man durch das Überspringen die eine oder andere verpasst. Außerdem kommt nach dem zweiten Ende nur wenig Neues dazu. Da man nach dem Ende immer ab einem bestimmten Punkt anfängt, muss man mit jeweils ca. 2 Stunden Spielzeit rechnen. Hätte man eleganter lösen können, ohne so viel extra Zeit zu beanspruchen.

Gameplay Zwischenfazit

Ist das Gameplay Design aus einer anderen Zeit, bei dem versucht wird Lösungsbücher zu verkaufen oder ist es einfach nur ein exzentrischer Entwickler? Es gibt im Spiel keine Aufzeichnungen wo man etwas findet und bestenfalls nur grobe Andeutung.

Die eigentliche Handlung ist wiederum sehr zügig konstruiert. Wem die Platintrophäe oder Nebenmission Prozente nicht so wichtig ist, würde ich sogar teilweise Empfehlen sich auf die Haupthandlung zu konzentrieren. Dabei erspart man sich viel Frustration.

Abgesehen davon zeigen sich keine großen Schwächen. Das Kampfsystem ist ganz in Ordnung und ermöglicht über die Magie und 3 Waffenkategorien einiges an Variation. Nebenbeschäftigungen wie Gärtnern oder Angeln sind schön unaufdringlich. Besonders erwähnenswert sind die Spielereien mit der Kamera die sich an andere Genre anlehnen. Es ist eine willkommene unterhaltsame Idee.

Wenn man NieR Replicant eine Gewichtung für die Einprägsamkeit geben müsste würde, wäre es ungefähr 70% Story, 10% Gameplay und 20% Grafik & Sound.

Kurz gesagt, das Gameplay erscheint eher als ein unauffälliges Element.

Grafik & Sound

NieR Replicant ist auf den aktuellen PS4 Grafikstand generalüberholt. Neue Hochauflösende Texturen, neue detaillierte Charaktere, aufgefrischte Animationen, erhöhte FPS von 30 auf 60 im Gameplay (30 FPS in Zwischensequenzen) und 4K Auflösung. Bei ein oder zwei Stellen kann man Texturen mit niedriger Auflösung entdecken, aber das ist eher eine Ausnahme. Die Sichtweite wurde laut Entwickler ebenfalls verbessert, wobei man bei dem größeren Feld das LoD Pop-up der Flora und Fauna beim Sausen mit dem Wildschwein leicht bemerkbar ist.

Das visuelle Design ist gut durchdacht und bringt bei den verschiedenen Bereichen eine andere desolate Atmosphäre. Die Handvoll Städte stehen stark im Kontrast und die Charaktere haben teilweise ein ausgefallenes Design. Sie sind nicht sonderlich groß, aber dafür hat das Spiel ein besseres Tempo und an Prägnanz fehlt es sowieso nicht.

Man kann nicht über NieR reden, ohne die atmosphärische Musik zu erwähnen. In Kombination und Gesang bringt der gesamte Soundtrack das perfekte Musikstück zu jeder Situation. Häufig werden gerne traditionelle Musikstücke verwendet, um die mittelalterliche Situation einzufangen. Eines der Ausnahmen ist der Schrotthaufen, da dort die Hauptthematik Maschinen sind.

Besonders bei dramatischen Zwischensequenzen trifft die Musik ins Schwarze und stärkt die emotionale Wirkung.

Auch die Sprachausgabe überzeugt mit ausgezeichneter Performance. Zum ersten Mal kann NieR mit englischer oder japanischer Sprachausgabe gespielt werden. Teile der englische Sprachausgabe wurde nochmal extra neu aufgenommen, da Bruder NieR im Westen nie erschienen ist.

Als besonderen Bonus wird nach dem ersten Durchspielen das Soundtrack von NieR: Automata freigeschaltet und kann als Option die bestehende Musik ersetzen.

Zur PS5

Die Framerate war butterweich, während die Ladezeiten sich auf ca. 10 Sekunden belaufen wenn man von einen Bereich zum anderen bewegt.

Fazit

NieR Replicant ver.1.22474487139… ist ein treues Remaster und ermöglicht es neuen und alten Spielern den Ursprung vom dramatischen NieR Welt in bester Form zu erleben.

Während das Gameplay eher als bestenfalls als relativ gut abschneidet bringen die Geschichte und Musik die schweren Geschütze. Da frustrierende Nebenmissionen meistens Optional sind, können die meisten Spieler den größten Teil der Kritik ausweichen.

Wenn man die Nebenmissionen mit einberechnet liegt man bei einer Spielzeit von über 30 Stunden. Wer sich auf das nötigste Konzentriert kann wahrscheinlich mit ca, 20 Stunden rechnen. Platinum Jäger müssen sich bereit machen viel mehr Zeit zu investieren.

Durch den Zusatz von Autokampf ist es möglich für Spieler, die nichts mit dem Kämpfen anfangen können das Spiel ebenfalls zu genießen. Es ist schwer dieses nicht zu empfehlen.

Lediglich Spieler, die viel Wert auf Gameplay legen oder nach einer heiteren Geschichte suchen sollten hier doppelt prüfen.

Wertung

8.0 Gut

Kaufempfehlung

80% Kaufempfehlung

80%Sehr empfehlenswert